20161003

Scheinbares Niemandsland, Video, 00:15:57, 2016





"Im Mittelpunkt der Videoarbeit »Scheinbares Niemandsland « (2016) steht die Künstlerin Justyna Giermakowska-Graser selbst. Mit einem Pinsel schreibt sie sich in weißer Farbe Adjektive wie »dankbar«, »gehorsam«, »brav«, »kompliziert«, »naiv« oder »süß« auf ihr Gesicht. Worte, mit denen sie von Dritten beschrieben wird oder entsprechend derer sie sich verhalten soll. Durch diesen, einer Strafarbeit gleichkommenden Prozess, verschwindet ihr Gesicht zunehmend hinter den Buchstaben und wird Eins mit dem weißen Hintergrund. Die Künstlerin stellt mit diesem eindrücklichen Bild ihren Körper als Projektionsfäche und Repressionsobjekt zur Disposition. Sie refektiert über das Wechselspiel von Fremd und Selbstwahrnehmung und fragt danach, was Identität ausmacht."

Carolin Wurzbacher anlässlich der Ausstellung KÖRPER-REFLEXIONEN.